zeit.geschichte: Unser Österreich: Tirol – Geteilte Heimat


Die Grenzziehung am Brenner, der Verlust Südtirols und die Abtrennung Osttirols vom verbliebenen Landesteil – nichts hat die Entwicklung Tirols im 20. Jahrhundert mehr geprägt. Die „Schandgrenze“ sorgte für innenpolitischen und außenpolitischen „Zündstoff“ - in den 1960er Jahren sogar wortwörtlich. Erzählt wird diese Geschichte anhand der Erlebnisse der Familie Molling, heute in Innsbruck lebend, mit Wurzeln in Südtirol.

Der Urgroßvater Alois war als ehemaliger Offizier der k. u. k. Armee Mitglied der österreichisch-italienischen Grenzziehungskommission 1919 und engagierte sich bei der Heimwehr gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. Die Großmutter Herlinde Molling (dargestellt von Julia Rosa Stöckl) unterstützte wie ihr Mann Klaudius seit den späten 1950er Jahren den „Befreiungsausschuss Südtirol“ bei Sprengstoffanschlägen. Sogar als Schwangere schmuggelte sie Sprengstoff über die Grenze – eine Tatsache, mit der ihre Tochter Dominika, mittlerweile selbst Mutter, bis heute hadert und sich die Frage stellt, ob eine Landesteilung die Gefährdung des eigenen Lebens und das seines ungeborenen Kindes wert ist. Für die heute 20-Jährigen, Sven und Eric, die in einem Europa ohne Grenzbalken aufgewachsen sind, stellt sich die Frage, ob hinter dem Brenner ein anderer Staat beginnt, gar nicht. Sich frei zu bewegen und seine Meinung frei zu sagen, ist in ihrer Welt selbstverständlich.

Mit Julia Rosa Stöckl, Ricardo Angelini


Regie: Georg Laich, Ernst Gossner (Szenische Regie)
Kamera: Philipp Kaiser, Ferdinand Steininger, Ferdinand Cibulka, Robert Engl
Szenenbild: Wolfgang Blaim

Nächste Ausstrahlung:
Zurzeit keine Ausstrahlung